Unsere Alpen
Die Homepage der Ortsgemeinde Sevelen wird in den nächsten Wochen und Monaten neu aufgebaut.
Aus diesem Grund finden Sie hier Angaben für welche wir keine Gewähr geben.
Sevelen besitzt ein weiträumiges, aber gut erschlossenes Alpgebiet. Seit den sechziger Jahren werden keine Milchkühe mehr gealpt. Mit viel Einsatz und Freude an der Alpenwelt halten wir Weg, Steg und Gebäude in Ordnung! Unser Alpgebiet ist für unsere Dorfbevölkerung im Sommer ein begehrtes Wandergebiet und im Winter ein Eldorado für Tourenfahrer.
Wir möchten die Ertragsfähigkeit unserer Alpweiden für unsere Nachwelt erhalten, aus diesem Grund verrichten wir mit diversen Schullagern (Schüler, Lehrlinge) und Vereinen immer wieder Alpwerkeinsätze.
Den grössten Teil der Pflege tätigen wir aber mit unserem Forstdienst, aber auch die Viehbestösser müssen ihren Anteil an der Arbeit leisten.
1. Alp Wald
Die Alp «Wald» besteht aus mehreren Stafeln, welche alle über die Bergstrasse zum Sevlerberg erreichbar sind. Die Alp ist gutgrasig und hat genügend Wasser. Da der Boden teilweise sauer ist (tiefer pH) gibt es einige Flächen mit dem futterbaulich minder-wertigen Borstgras. Die befahrbaren Flächen werden gemulcht, um dem Problem entgegenzuwirken.
Das Hauptproblem auf dieser Alp sind die geringen Höhenunterschiede. Der Vegetationsbeginn ist praktisch überall gleichzeitig, was im Frühjahr zu einem Überangebot an Futter führt und im Spätsommer zu einer Überalterung der Futterbestände führen kann. Zudem fehlen die Flächenverhältnisse der Hochalpen, was bei länger andauernden Regenperioden zu grossen Trittschäden führt.
Die Alp weist aber gegenüber anderen Alpen auch namhafte Vorteile auf. Im Frühjahr haben wir eine frühe Alpfahrt (oft schon Ende Mai) und die Alp weist keine gefährlichen Abhänge und Spalten auf. Die Alpzeit beträgt immer über 100 Tage, was die Landwirte zu schätzen wissen.
Unterdessen werden auf der Alp auch Vieh von auswärtigen Landwirten gesömmert. Da unsere Viehbestände im Dorf immer weniger werden.
Alle vier Alphütten sind ausserhalb der Alpzeit vermietet. Diese Vermietung bringt neben den bescheidenen Mietzinseinnahmen die Gewissheit, dass jemand zum Gebäude schaut und allfällige kleine Schäden selbst beheben kann.
Die Gesamtbestossung der Alp beträgt 120 NST (Normalstösse), inklusive aller 4 Stafeln. Wir haben viel Zeit und Geld für die Weidräumung investiert, dies in grossem Stil mit Holzschlägen und Pflegearbeiten.
Alpmeister für die Alp Wald ist Thomas Jenny, Hüseren, Sevlerberg.
Alpstafel Plätsch
Die Hütte und der Stall liegen auf 1165 m . ü. M., Koordinaten 752.80 / 220.80.
Der Stall bietet Platz für ca. 60 Stück Jungvieh und Mutterkühe.
Die Alp ist zur Zeit an Thomas Jenny, Mutterkuhhalter, Sevlerberg, verpachtet. Er sömmert sein eigenes Vieh und bezahlt dafür der Ortsgemeinde einen Pachtzins. Neben der Alpzeit wird die gut ausgebaute Hütte an die Jagdgesellschaft «Wald» verpachtet.
Das Alpgebäude ist mit Strom elektrifiziert und einem Badezimmer versehen, was heute ja kein Luxus mehr ist.
Alpstafel Legi
Die Hütte und der Stall liegen auf 1146 m. ü. M., Koordinaten 752.80 / 221.75 .
Der Stall bietet Platz für für ca. 60 Stück Jungvieh ,wobei auf diesem Stafel vorwiegend trächtige Rinder gesömmert werden.
Noch in den sechziger Jahren wurde auf der Legi Käse und Butter hergestellt.
Die Hütte ist mit einer kleinen Solaranlage ausgerüstet, der bauliche Zustand der Hütte ist gut. Die Hütte wird auch im Sommer vom Wintermieter genutzt.
Alpstafel Wisliboden
Die Hütte und der Stall liegen auf 1345 m. ü. M. , Koordinaten 752.42 / 221.32.
Der Stall bietet Platz für 47 Tiere. Auf diesem Stafel wurde nie Käse und Butter produziert, der Stall stand früher beim Grossbündtbrunnen (Alp Legi) , er wurde dort abgebrochen und auf Wisliboden wieder aufgebaut. Der Wohntrakt des Hirten ist im gleichen Gebäude wie die Rinder, als Energielieferant wurde 2001 eine Solaranlage installiert.
Alpstafel Masora
Die Hütte liegt auf ca. 1250 m. ü. M., Koordinaten 752.20 / 222.30.
Die Alp liegt hoch über dem Tal mit einer wunderbaren Aussicht gegen das Bündnerland und das Rheintal.
2. Alp Farnboden Untersäss
Die Gebäude beim Untersäss liegen auf einer Höhe von 1377 m. ü. M. mit den Koordinaten 750.50 / 222.80. Die Alpzeit beträgt im Durchschnitt ca. 100 Tage.
Die Alp wird heute ausschliesslich als Jungvieh- und Mutterkuhalp genutzt und ist mit ihren verschiedenen Weiden (Stögg, Obetweid, Staffanell, Eggli, Cholplätz und Schwamm) botanisch vielseitig und gutgrasig. Zusammen mit dem Obersäss wurden früher bis zu 50 Kühe gesömmert wobei auch der einheimische Sauerkäse hergestellt wurde. Die Alp kann zu Fuss über das obere Tobel durch den schlechten Fussweg über den Schwamm erreicht werden. Der gleiche Weg wird auch für den Viehabtrieb benützt.
Mit dem PW kann bis zum Berghaus Malbun (Ortsgemeinde Buchs) gefahren werden, vom Parkplatz aus ist die Hütte gut sichtbar und kann bequem über den Fussweg bei der Obertweid erreicht werden, die direkte Strasse ist mit einem Fahrverbot belegt.
Die Hütte ist geräumig und gut eingerichtet und ausserhalb der Alpzeit an die Jagdgesellschaft Farnboden vermietet. Auch hier wurden grössere Investionen getätig, unter anderem wurde die Hütte elektrifiziert, das Schlafzimmer und das Bad renoviert.
3. Alp Farnboden Obersäss / Voralp Dörnen
Auf dieser Alp werden ausschliesslich fremde Tiere gealpt, die Alp bietet gutes und weitläufiges Weideland. In letzter Zeit hat die Alpung von Mutterkühen enorm zugenommen, diese Zunahme widerspiegelt auch den Trend in der aktuellen Viehwirtschaft.
Die Gebäude beim Farnboden Obersäss (1617 m. ü. M.) sind ganzjährig und schon seit vielen Jahren an Ernst Senn, Sevelen vermietet. Die Alpweiden reichen bis über 2000 m. ü. Meer (Glanna) und sind in den letzten Jahren teilweise stark der Verbuschung ausgesetzt. In den letzten Jahren wurde ein grosser Betrag in die Wassersanierung und Viehtriebwege bis zur Glanna hinauf, investiert.
Die Gebäude der Voralp Dörnen liegen auf ca. 1140 m. ü. M. an der nördlichen Gemeindegrenze und bieten eine traumhafte Aussicht auf den Talgrund. Die guterhaltenen Gebäude sind ganzjährig an Hans Schwendener und Sämi Schmitter vermietet.
Die Alp wird ca. 2 bis 3 Wochen als Vorweide für die Hochalp Farnboden Obersäss benützt, während der Vegetation wird sie nochmals durch Tiere vom Farnboden Untersäss beweidet.
4. Alp Altsäss
Die Gebäude vom Untersäss liegen auf einer Meereshöhe von 1495 Meter mit den Koordinaten 750.5 / 221.92. Die Alp liegt zwischen den beiden Alpen Malschül und Farnboden und der Untersäss kann über die Zufahrtsstrasse zur Alp Malschül erreicht werden (Fahrverbot). Zum Obersäss führt ein schmaler Fussweg, welcher bis zur Glanna weiterführt.
Die Alp wird zweistaflig geführt, der Obersäss liegt auf einer Höhe von 1779 Meter, das Weidegebiet reicht bis über 2000 Meter über Meer. Die Alp Altsäss gilt als sehr gutgrasige Alp mit genügend Wasser. Als Hirt auf dieser Alp braucht es gute Kenntnisse der Natur und das nötige Glück um im Herbst wieder alle Tiere wieder gesund ins Tal zu bringen.
Die Alp Altsäss war bis in die frühen sechziger Jahre eine gemischte Alp mit bis zu 40 Kühen und 50 Rindern, heute werden gut 120 Rinder gealpt. Zudem werden auch heute noch Schafe und Ziegen gealpt, neuerdings soll auch der Luchs und Wolf Einzug gehalten haben. Dies mussten wir im 2015 bei den Schafen miterleben.
Die Gebäude im Untersäss wurden in den letzten Jahren laufend renoviert, so haben wir eine Dusche und die Elekrizität in der Hütte. Die Hütte kann gut für ein Schullager/Zivilschutz benützt werden, aus diesem Grund wurde die Anzahl der Schlafplätze erweitert.
Die Alp liegt teilweise im Einzugsgebiet verschiedener Quellfassungen der Gemeinde Buchs. Die Bewirtschaftung wurde aus diesem Grund angepasst, die Mehrarbeit wird aber durch das EW Buchs abgegolten.
Der Obersäss wird von der Jagdgesellschaft Farnboden benützt.